DFB-PokalDer HSV erreicht in Kiel die 2. Runde
Die 1. Frauen des HSV hatten vor der Partie bei Holstein Kiel einen ereignisreichen Abschluss der Saisonvorbereitung. So stand im Volksparkstadion ein Media Day an, bei dem das Team etliches an Material produzierte. Porträts, GIFs, ein Mannschaftsfoto und anderes mehr, wie Videoeinspieler. Erste Vorabbilder lassen viele gute Motive erwarten, welche der HSV sicher demnächst nach und nach veröffentlichen wird. Ich selbst war auch vor Ort und konnte feststellen, dass die Mannschaft mit Eifer und Spaß dabei war und auch in diesem Segment Talent bewies. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein.
Weiter ging es mit einem Wochenende in Berlin bzw. Potsdam. In zwei Testspielen gegen den Regionalligisten Babelsberg (6:1-Sieg) und Zweitligaabsteiger Turbine Potsdam II (1:1) konnte sich das Team behaupten. Ein bitterer Schlag war jedoch die Verletzung von Justine Siever im ersten Spiel. Erste Diagnosen lassen eine langfristige Pause erwarten. Aus diesem Anlass hatte sich die HSV-Mannschaft vor dem Aufwärmprogramm in Kiel eine Aktion für die anwesende Mitspielerin überlegt, siehe Fotos. Beim HSV sahen aus dem reichen Fundus der nicht einsatzbereiten Spielerinnen zusätzlich Victoria Schulz, Maleen Gerkens, Hannah Günther, Sara Schäfer-Hansen und Aksana Alizadeh zu. Andere wie Marlene Deyß und Svea Stoldt spielten mit den 1. B-Mädchen des HSV in Potsdam und siegten dort mit 4:0. Beide Spielerinnen trafen, zum 1:0 und 4:0.
Sorgenfrei war aber auch das gastgebende Team KSV Holstein nicht. Beispielsweise hatte sich Lisa Wiedemann am Dienstag an den Bändern verletzt und konnte nur zusehen. Wiedemann hatte in der Jugend mehrere Jahre sehr erfolgreich das HSV-Tor gehütet und ist seit einigen Jahren Feldspielerin. Sie gehörte auch der HFV-Auswahl an, gemeinsam mit den HSV-Spielerinnen Neele Albrecht und Lina Dantes, die heute ihre Gegenspielerinnen sein sollten. Daraus wurde nun nichts.
Beide Mannschaften agierten in der Anfangsphase nervös. Kein Wunder, war es doch das erste Pflichtspiel nach der mehrmonatigen Pause und man wusste nicht so recht, wie die Ergebnisse der Vorbereitung einzuschätzen sein würden. Nun, im Duell der Regionalligisten, konnte man den aktuellen Leistungsstand erhalten. Kiel konnte in den ersten Minuten einige Flanken in den HSV-Strafraum schlagen, generierte dabei aber keine Torchance. Die spätere Nachspielzeit entsprang einer dieser Aktionen, als Laura Dorby in eine Flanke sprang und Beyza Kara mit dem Ellenbogen im Nacken erwischte. Das war keinesfalls bösartig, doch Kara musste behandelt werden und dann kurz aus der Partie.
Nach knapp 15 Minuten konnte der HSV sein Spiel beruhigen und ordnen. Die Aktionen wurden nun gefälliger, der Ball lief gut in den eigenen Reihen und man bekam ein geordnetes Aufbauspiel hin. Zudem setzte man die Gegenspielerinnen durch Anlaufen immer wieder unter Druck und provozierte so Fehler. Einer unterlief Kiel in der 17. Minute. Sophie Nachtigall war aufmerksam, erlief den von Kiel unsauber gespielten Ball und war mit diesem schneller als ihre Verfolgerinnen. Schließlich überwand sie Torhüterin Caja Paulsen zur 1:0-Führung des HSV.
Das 2:0 des HSV war die Folge eines strammen Schusses von Emilia Hirche unter die Torlatte. Paulsen hatte bei diesem Treffer eher keine Chance an den platzierten Schuss zu kommen (27.). Das 3:0 konnte Anne van Bonn erzielen (44.). Sie drosch das Leder an die Unterkante der Torlatte, von dieser sprang der Ball nach unten hinter die Torlinie und dann noch eindeutiger ins Tornetz. Van Bonn hatte bereits zuvor bei zwei Kopfbällen Paulsen geprüft, die jedoch beide guten Versuche abwehren konnte.
Mit leichter Verspätung ging es in die Halbzeitpause. Die Führung des längst spielbestimmenden HSV war hoch verdient. Deutlich vernehmbar wurde es in der Kabine der Kielerinnen nun laut. Das Team hatte sich schon direkt nach dem 3:0 im Strafraum zum Kreis gefunden und eine kurze Besprechung abgehalten. Mit ihrem Auftritt konnten die Spielerinnen nicht zufrieden sein.
Kiel kam in den ersten Minuten des 2. Durchgang wieder besser in die Partie. Doch der nächste Dämpfer kam, als sich Larissa Mühlhaus rechts durchsetzte und an den zweiten Pfosten flankte. Sarah Stöckmann, die zumeist auf ihren wuchtigen Schuss setzt, zeigte nun einen Flugkopfball der anspruchsvolleren Sorte und bugsierte den Ball nach 57 Minuten zum 4:0 ins Netz.
Nach nun gut einer Stunde nahm der HSV erste Wechsel vor. Zunächst kam Diane Hennings für Kara, kurz darauf Laura Henke für Dantes. Dantes hatte zuvor noch einen Schuss auf das Tor der Kielerinnen abgegeben. Paulsen konnte den Ball nicht richtig festhalten und Mühlhaus netzte reaktionsschnell zum 5:0 ein (68.). Nur drei Minuten später war Mühlhaus mit einem Nachschuss zum 6:0 erfolgreich. Hennings hatte abgezogen, doch Paulsen konnte den Arm hochreißen und ein Tor verhindern. Aber gegen den unmittelbaren Nachschuss konnte Paulsen dann nichts mehr ausrichten.
Vor dem 7:0 durch Henke passte Hirche mustergültig in den Strafraum. Henke ließ Paulsen aussteigen und sorgte nach 77 Minuten für den Endstand dieser Pokalpartie. Für 10 Minuten kamen beim HSV noch Anna Hepfer und Henrike Juraschek ins Spiel, welche Dreyer und Mühlhaus ersetzen.
In der Summe, bei dem Ergebnis wenig überraschend, war Holstein Kiel an diesem Nachmittag dem HSV nicht gewachsen. Ordentliche Ansätze zu Beginn der jeweiligen Halbzeiten reichten nicht, um den kampfstarken und lauffreudigen HSV, der auch immer wieder Spielwitz zeigte, aufzuhalten. Kiel bleibt nun eine Woche, um sich zu sammeln und auf das erste Ligaspiel gegen Delmenhorst einzustimmen. Diese Analyse und Einstimmung begann bereits nach dem Duschen auf dem Platz, als Trainer Begunk seine Mannschaft um sich versammelte.
Der HSV zeigte, dass er sich in guter Frühform befindet. Was diese Wert ist, muss sich im Gastspiel beim SV Werder Bremen II am kommenden Wochenende zeigen. Und nur eine Woche drauf sehen sich der HSV und Kiel wieder. In Norderstedt kämpfen beide dann um Punkte in der Regionalliga. Der HSV darf zusätzlich gespannt sein, welcher Gegner dem Team für die 2. Pokalrunde (25.-27.09.) zugelost werden wird. Die Auslosung erfolgt durch U17-Nationaltrainerin Friederike Kromp am 30. August. Ariane Hingst, Assistenztrainerin der U19/U20-Nationalmannschaft, hatte sich übrigens in Kiel unter die Zuschauerinnen gemischt. Abschließend noch ein Tipp: DFB-TV zeigt in einem Video (ab Minute 8) eine Zusammenfassung aller Tore. Auch die Auslosung wird dort zu sehen sein..