Regionalliga NordHolstein Kiel verliert auch im 3. Anlauf gegen den HSV
In der Frühphase der laufenden Saison unterlagen die Regionalligafrauen von Holstein Kiel im DFB-Pokal mit 0:7 und in der Liga mit 1:6 gegen den HSV. Vor dem dritten Vergleich in dieser Saison machte Kiels Abwehrspielerin Luiza Zimmermann daher eine Ansage: „Wir haben noch eine Rechnung offen und werden alles geben, damit uns das nicht noch einmal passiert“. Und an diesem Sonntag war von Beginn an zu spüren, dass sich die Kielerinnen, die im Saisonverlauf eine starke Entwicklung genommen haben und Platz 2 in der Regionalliga Nord belegen, gewillt waren den Worten auch Taten folgen zu lassen. Kiel hatte übrigens auch Kira Bahr im Kader. Die Torhüterin spielte zuletzt für das Oberligateam des HSV, ist nun aber nach Kiel gewechselt. Zum Einsatz kam sie in dieser Partie jedoch nicht. Beim HSV musste Kapitänin Schulz aussetzen. Sie hat den Zusammenstoß aus der Partie gegen Burg Gretesch noch nicht ganz auskuriert. Wie an diesem Wochenende üblich, ging der Partie eine Schweigeminute voraus.
Kiel ging sehr engagiert in die Partie. Man nahm die Zweikämpfe an, grätschte wo nötig und behielt bei allem Elan den Ball und nicht die Füße der HSV-Spielerinnen im Visier. So soll es sein. Der HSV wurde gefordert – und hielt dagegen. Die ersten Torgelegenheiten blieben allerdings ungenutzt. Ein Schuss von Hirche ging nur eine ballbreit links am Tor vorbei. Doch dann legte Mühlhaus mit der Sohle für erneut Hirche auf und nun fand deren Schuss ins Ziel. Nach nur 9 Minuten war der Tabellenführer in Führung gegangen.
Kiel ließ sich nicht entmutigen. HSV-Torhüterin Naward musste einige Male eingreifen. Schließlich setzte sich die erfahrene Begunk entscheidend durch und schoss ins kurze Eck zum Ausgleich ein (13.). Naward war zum erst achten Mal in dieser Regionalligasaison überwunden, zweifach durch Kielerinnen. Auch wenn der HSV in der Folge die besseren Torchancen hatte, etwa einen Kopfball von van Bonn, der die Latte touchierte, oder einen Schuss von ihr, der an den linken Torpfosten ging, Kiel tauchte ebenfalls immer mal wieder vor dem HSV-Tor auf und es war keinesfalls sicher, dass dem Heimteam nicht ein weiterer Treffer gelingen könnte. Schlussendlich jedoch blieb beiden Mannschaften ein weiteres Tor versagt, sodass es mit dem 1:1-Unentschieden in die Kabinen ging.
In 2. Durchgang gewann ich den Eindruck, dass Kiel dem Tempo der ersten Halbzeit zunehmend Tribut zollen musste. Der HSV wirkte frischer und übernahm die Kontrolle. Nur wenig passierte im HSV-Strafraum. Der HSV erwischte einen guten Start in die 2. Halbzeit. Stöckmann, nach ihrer Vverletzung wieder dabei, setzte sich gegen drei Kielerinnen durch, spielte auf Mühlhaus, die mit einem sehenswerten Schuss hoch ins Tor traf. Nach 47 Minuten lag der Tabellenführer wieder vorne.
Dieser musste Albrecht durch Deyß ersetzen, da Albrecht den Ball aus kürzester Entfernung mit Schmackes ins Gesicht bekommen hatte. Später kamen noch Günther, Henke und Koskeridou ins Spiel.
Der HSV drückte weiter und nach Zuspiel von Stoldt konnte Mühlhaus mit einem erneut passgenauen Schuss nach 77 Minuten auf 1:3 erhöhen. Den Schlusspunkt setzte nach Flanke durch Nachtigall van Bonn, die den 1:4-Endstand herstellte (84.).
Kiel bleibt trotz der Niederlage auf Platz 2, da der Dritte Hannover 96 in Burg Gretesch unterlag. Es folgen die siegreichen Teams TuS Büppel und Walddörfer SV. Der HSV hat durch seinen Sieg im Spitzenspiel nun 13 Punkte Vorsprung auf Kiel. Am kommenden Wochenende empfängt der HSV die 2. Frauen des SV Werder Bremen, während Kiel in Delmenhorst gastieren wird.