Regionalliga NordPunkt 44 für den HSV, Punkt 14 für Jesteburg
Die 1. Frauen des HSV haben in Jesteburg ihren Saisonpunkt 44 erkämpft. Mehr, sprich ein Auswärtssieg, war möglich, da in der ersten Halbzeit mehrere gute Torgelegenheiten ungenutzt blieben. Diese waren für das Heimteam Jesteburg absolute Mangelware. Eine 0:3-Halbzeitführung des HSV wäre ohne Weiteres machbar gewesen. Doch der HSV muss sich ankreiden lassen, trotz viel Ballbesitz und guter Gelegenheiten nur ein Tor erzielt zu haben. Dieses bereitete Larissa Mühlhaus mit einem Lattentreffer vor, Markella Koskeridou reagierte schnell und schoss zur 0:1-Führung ein (24.).
Im 2. Durchgang verflachte die ohnehin nicht sonderlich schön anzusehende Partie weiter. Beiden Teams muss man zugutehalten, dass das Geläuf in Jesteburg traditionell einen miesen Ruf hat. Der unebene Platz dürfte zu den unbeliebtesten der Frauen-Regionalliga gehören. Das macht es dem VfL selbst und dem jeweiligen Gast unnötig schwer, schönen Fußball zu zeigen.
Nachdem im Verlauf der 2. Halbzeit auch noch der HSV zusehends die spielerische Linie vermissen ließ, wurde es in der Schlussphase hektisch. Der Tiefpunkt war ein Platzverweis gegen HSV-Torhüterin Lela Naward. Sie soll in einer Abwehraktion eine Gegenspielerin gefoult haben. Vermutlich wurde auf Notbremse erkannt. Das Fass über die Richtigkeit der Entscheidung zu philosophieren, mache ich hier nicht auf, was nicht heißt, dass ich zu der Szene keine Meinung hätte. Naward musste vom Platz und Beyza Karas Auswechslung ermöglichte die Einwechslung der natürlich ohne Spielvorbereitung agierenden HSV-Debütantin Aaliyah Thomas. Diese hielt gleich in ihrer ersten Aktion einen direkten Freistoß sicher fest. Den Ausgleich nach 88 Minuten konnte sie jedoch nicht verhindern. Nach Flanke der eingewechselten Laura Vetter drückte unter Bedrängnis von Marlene Deyß Emilia van Gunst den Ball ins Tor. Den VfL-Jubel über den Punktegewinn begleitete nach Schlusspfiff der Platzsprecher mit dem Zitat „Ballbesitz ist nicht alles“.
Da mir dazu nichts mehr einfällt, noch der Hinweis, dass der HSV weiter ungeschlagener Tabellenführer bleibt, mit nun 13 Punkten Vorsprung auf Holstein Kiel. Der HSV empfängt am kommenden Sonntag den SV Meppen, der sich mit 6:1 gegen den Walddörfer SV durchsetzen konnte. Jesteburg, weiterhin auf einem möglichen Abstiegsplatz, darf für die nächste Partie nach Delmenhorst reisen.