TestspielHSV U20 – SV Henstedt-Ulzburg 0:2
Die 2. Frauen des HSV, in der Saison 2025/2026 abermals als U20 unterwegs, verloren ihr erstes Testspiel der Saisonvorbereitung gegen den SV Henstedt-Ulzburg mit 0:2. Wer die offiziellen Aufstellungen durchsah, konnte glauben, dass die Partie mit acht gegen neun gestartet wurde. Das liegt jedoch daran, dass einige Spielerinnen noch keine offizielle Spielgenehmigung haben. Das begründet sich oft an einem Vereinswechsel oder einem ausgelaufenen Zweitspielrecht, welches erneuert oder in ein Erstspielrecht umgewandelt werden muss. Durchaus vorkommen kann auch, dass man Probespielerinnen einsetzt, die noch auf Vereinssuche sind. Ich kann aber beruhigen, denn die Partie begannen beide Teams mit elf Spielerinnen. Allerdings war der Tageskader des HSV deutlich kleiner, als jener der Gäste, sodass es weniger Wechseloptionen gab und damit weniger Erholungspausen. Wiedereinwechslungen war erlaubt.
Beide Teams sind erst rund 14 Tage im Training und stehen noch ganz am Anfang. Immerhin hatte der SVHU am Mittwoch einen ersten Test bei Hamburgs Nr. 6 der Vorsaison, dem Walddörfer SV, mit 0:2 gewonnen und sich schon etwas einspielen können. Allerdings kamen dort nicht alle Spielerinnen zum Einsatz. Auch heute musste der neue Trainer Artur Wilk auf Melissa Winter, Malin Hegeler, Luisa Kern, Mareile Kern oder Laura Junghans verzichten. Spielerinnen wie Anneke Klaas, Monja Kunrath, Lisa Behneke, Antonia Leiseder oder Chiara Pawelec haben den Verein verlassen. Neben Trainer Wilk sind neu dabei die Torhüterinnen Lisa Kaisik (FC St. Pauli) und Selma Merz (HSV), sowie Nathalie Otto (SG NiBar), Sarah Bergs (eigene U17), Alina Köster (nach Verletzungspause), Ines Zaghdoudi (ETV), Anna Aschmutat (Egenbüttel) und Johanna Labuj (Holstein Kiel).
Der HSV wird in dieser Saison eine sehr junge Mannschaft stellen, da die meisten Neuzugänge aus der eigenen U17 in den Kader stoßen. Mehr als die Hälfte der Spielerinnen ist derzeit gar nicht im Training, sondern im Urlaub. Die späten Schulferien in Hamburg wirken sich hier deutlich aus. Die aktuelle Trainingsgruppe ist klein und der Kader beim Testspiel zahlenmäßig dünn. Die Vorbereitung wird sogar noch mal unterbrochen, ehe im August dann ein Trainingslager folgt. Zudem ist zu erwarten, dass im Saisonverlauf auch Spielerinnen der 1. Frauen Einsatzzeiten bei der U20 erhalten werden. Gegen den SVHU war dieses nicht der Fall, einige Spielerinnen der Bundesligamannschaft beließen es dabei, sich auf den Betonstufen der »Tribüne« oder in Zivil auf der Ersatzbank niederzulassen. Deborah Vinci präsentiert sich derzeit im Training der Ersten. Sibel Agirman hat sich Eintracht Frankfurt II angeschlossen, Aksana Alizadeh spielt nun für den FC St. Pauli. Zurück von Holstein Kiel ist Helena Gavrilovic. Die schon verabschiedete Finya Seidel spielte gegen HU eine sehr offensive Rolle. Ein weiterer möglicher Zugang hatte sich im Abschlusstraining eine leichte Blessur zugezogen und sah von der Bank aus zu. Und wenn Not an der Frau ist, dann hilft eben die U17, als der Teil, der auch in dieser Saison U17 spielt, bei den Frauen aus. Das senkte den Altersschnitt dann abermals. So, jetzt aber genug von den noch im Fluss befindlichen Personalien.
Die Partie selbst begann recht pünktlich bei schwül-warmem Wetter. Die angekündigten Gewitter blieben allen Beteiligten erspart und die Kulisse war ansehnlich. Das Spiel fand überwiegend zwischen den Strafräumen statt. Ich fand, dass sich in der 1. Halbzeit der HSV gut schlug. Einzig echte Torchancen blieben Mangelware. HU kam zu drei Torabschlüssen. Ein Schuss von Hille landete in den Armen von Torhüterin Finja, einer von Bergs ging knapp am Torkreuz vorbei und nach Flanke von Hille drücke Bergs nah 43 Minuten den Ball über die Torlinie.
Der HSV verjüngte sich im 2. Durchgang weiter und Mohr musste passen, da sie ein lädierter Zeh behinderte. Der HSV hielt das Niveau noch zeitweilig, doch dann konnte sich HU Vorteile erspielen und kam gerade in der Schlussviertelstunde zu mehreren Torschüssen. Hervorzuheben ist der schöne Schuss von Hahn ins Tor zum 2:0 (66.), eingesetzt von Vera Homp. Diese traf später noch die Torlatte. Der HSV suchte weiterhin Offensivaktionen. Das größte Kuddelmuddel entstand allerdings in zwei Szenen, in denen Selma Merz mit Zuspielen ihre eigenen Abwehrspielerinnen überraschte und der HSV den Ball im Strafraum eroberte. Allerdings ohne ein Tor erzielen zu können. Merz hatte eben zuletzt nicht viel Spielpraxis, wirkte mir aber ansonsten sicher in ihren Aktionen.
Der Sieg für den SVHU war in der Summe verdient. Gerade in der 2. Halbzeit, als beim HSV zusehends die Kräfte schwanden, waren die Gäste im Vorteil. Ich denke, es war ein guter Test, der beiden Trainerteams eine Menge an Baustellen aufzeigte. Ziel erreicht.
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