TestspielHSV-Sieg im ersten Test
Die Bundesliga-Frauen des HSV haben ihren Testspielauftakt zur neuen Saison mit 6:1 gegen den Regionalligisten Holstein Kiel gewonnen. Trainerin Liése Brancão hatte für ihr Debüt als HSV-Trainerin einen bunten Mix aus 20 ihrer 30 Spielerinnen im Aufgebot.
Zwei Spielerinnen spielten die kompletten 2 × 45 Minuten: Torhüterin Sieger und Innenverteidigerin Räcke, beide mit ihrem Debüt im HSV-Dress. Neben beiden gehörten auch die weiteren Neuzugänge Mikolajova, Brunnthaler und Hillebrand zur Startelf. Diese wurde komplettiert durch Profé, Hirche, Lahr, Kapitänin Machtens, Kardeşler und L. Wrede.
Der HSV agierte die ganze Partie über erwartungsgemäß spielbestimmend. Holstein stand tief und kam zu zwei guten Torabschlüssen. Zunächst ist nach einer kurzen Abwehr der HSV-Defensive ein Fernschuss von Lako zur 0:1-Führung nach 13 Minuten zu nennen. Den zweiten Schuss von Krohn in der 2. Halbzeit parierte Sieger reaktionsschnell zur Ecke. Eine weitere Aktion dieser Güte wurde ihr nicht abverlangt.
Hirche spielte, als hätte sie in der Vorsaison keine schwere Verletzung erlitten, und Räcke machte auf mich einen sehr abgeklärten und souveränen Eindruck. Lahr schlug einige kluge lange Bälle in die Spitzen, während Profé über links viel Druck und Tempo entwickelte, Flanken inklusive.
Im Mittelfeld sortierten Hillebrand und Mikolajova das HSV-Spiel, während Wrede weiterhin Wrede-Dinge macht, welche die Zuschauer und Gegenspielerinnen gleichermaßen in Erstaunen versetzen. Kardeşler machte über rechts Tempo und Druck, während Brunnthaler zentral oder links mit ihrem Tempo gefiel und auch vom HSV verlorene Bälle zurückeroberte.
Der HSV hatte gerade in der 1. Halbzeit mit mehreren Treffern an Pfosten und Latte Pech. Brunnthaler erwischte aus zentraler Position ein Zuspiel nicht nach Wunsch und ihr Abschluss ging über das Tor. Ein Abschluss von Hillebrand wurde kurz vor der Torlinie abgewehrt. Der Ausgleich gelang dem HSV, als Hillebrand beim Eckstoß den Kopf von Hirche fand, deren Kopfball an Naward und Torhüterin Nentwich vorbei ins Tor fand (16.). Die Neuzugänge waren bei den Standards sehr präsent. Auch beim Führungstreffer des HSV spielte der Pfosten mit, doch der Schuss von Machtens sprang von dessen Innenseite ins Netz. Mikolajova hatte da weniger Glück, als ihr strammer Freistoß vom rechten Torpfosten zurück ins Spielfeld sprang.
Zum zweiten Durchgang kamen beim HSV Dönges, Vinci (die Spielerin der U20 absolviert gerade bei den 1. Frauen die Vorbereitung), Stoldt, Krüger, Meyer, Büchele, Schulz, Sierra und Eggert. Diese gewissermaßen runderneuerte Formation schraubte das Ergebnis hoch. Von Beginn an ließ Meyer einen Torabschluss auf den nächsten folgen. Hatte sie anfangs noch kein Glück, war es ein sehenswerter Fernschuss von Dönges nach 61 Minuten, der zum 3:1 führte. Dann kam der sich abzeichnende Doppelschlag von Meyer (63., 66.), gefolgt von einem Volleyschuss von Stoldt, welche nach 73 Minuten zum Endstand traf.
Vinci machte über ihre rechte Außenbahn als Abwehrspielerin immer wieder Druck und konnte mit mehreren guten Hereingaben auf ihre Stürmerinnen gefallen. Ihr kam zugute, dass Kiel offensiv nicht mehr in Erscheinung trat und sie sich auf ihre Offensivstärken besinnen konnte. Eggert stieß über links mehrfach bis zur Grundlinie durch und spielte gefährlich ins Zentrum, u. a. bei einem Treffer von Meyer. Krüger und Schulz hielten den Druck auf die Gäste-Defensive hoch und Büchele sowie Sierra ließen den Gästen keine Atempause und arbeiteten viel, auch in der Rückwärtsbewegung.
Loben muss man genau diese Gäste. Immer fair, sich stets bewusst, dass die Kräfte später schwinden würden, gaben sie alles, um sich gut zu verkaufen. Ich fand, dass Kiel sich sehr beachtlich präsentiert hat und auch trotz des klaren Ergebnisses mit der eigenen Leistung zufrieden sein kann – insbesondere kämpferisch.
Für den HSV folgt am Freitag ein Test gegen den dänischen Klub FC Nordsjælland, der zweifacher dänischer Pokalsieger und Erstligist ist.
Weitere Fotos bei flickr.
Der HSV hat den Dauerkartenverkauf gestartet. Details zu den (Sonder-) Konditionen gibt es beim HSV.
Zwei Personalien: Merle Kirschstein wechselt zurück zu Turbine Potsdam und Jolina Zamorano hat sich Viktoria 1889 Berlin angeschlossen.