U17-TalentligaNiederlage nach Unentschieden
Die 1. B-Mädchen (U17) des HSV spielten am Samstag in der Talentliga ihre Partie gegen RasenBallsport Leipzig. Ich war nie ein Freund davon, wie dieser neue Wettbewerb in der Praxis durchgeführt wurde. Daran änderte sich auch jetzt nichts. In der Liga mit zwölf Mannschaften durfte der HSV vier Spiele austragen, zwei davon Zuhause. Deswegen bekam ich die Mannschaft auch erst heute vor die Linse, da ich Spiele gegen Junioren konsequent meide.
Vor der Partie lag der HSV auf Platz 1 mit drei Siegen und neun Punkten. Leipzig kam auf sechs Zähler und musste mit zwei Toren gewinnen, um den HSV zu überholen. Könnte man meinen.
Die Gäste starteten besser und kamen zu drei Torschüssen. Einen parierte Finja prächtig, einer war weniger gefährlich und der Dritte fand sein Ziel. Nach 10 Minuten lagen die Gäste durch Chayenne mit 0:1 in Führung.
Zwei Minuten später legte Jönna nach rechts auf für Joan. Diese zog nahe der Strafraumgrenze ab und schoss hoch ein zum 1:1-Ausgleich.
In der Folge hatte der HSV die Spielkontrolle, konnte aber keine großen Chancen generieren. Es ging mit 1:1 in die Pause. Trainerin Lähn entschwand nun, um den Teil der Mannschaft zu betreuen, der am Nachmittag im 13. Norddeutschen Regionalpokal beim VfL Eintracht Hannover spielte (und 3:0 unterlag). Beide Spiele am selben Tag austragen zu müssen, bedeutete, dass jeweils zwölf Spielerinnen vor Ort waren. Also nur eine Wechseloption bestand. Und das bei Temperaturen von knapp 30 °C – im nicht vorhandenen Schatten. Gegen Leipzig rächte sich das.
Im zweiten Durchgang war der HSV klar besser, hatte nun mehrere gute Torabschlüsse und großes Pech, als Lilly die Unterkante der Torlatte traf und der Ball knapp, aber klar vor der Torlinie aufkam. Torhüterin Navleen, die inzwischen im Tor stand, parierte zudem weitere HSV-Schüsse prächtig, darunter einen von Jönna.
Trainer Arcq, der inzwischen die Geschicke des Teams alleine betreute, hatte die ihm mögliche Wechseloption kurz nach Wiederanpfiff gezogen und musste nun zusehen, wie seinem Team in den letzten Minuten die Puste ausging. Leipzig, bis hierhin chancenlos, hatte jetzt drei gute Torgelegenheiten. Finja und eine Portion Glück sorgten dafür, dass es nach Ende der Nachspielzeit weiterhin 1:1-Unentschieden stand. Mit dem Schlusspfiff sackten die Leipzigerinnen enttäuscht und erschöpft zu Boden.
Ihnen schien nicht klar zu sein, dass die Regelmacher sich ein Schmankerl ausgedacht hatten. Der HSV hatte nämlich mitnichten mit nun zehn Punkten Platz 1 verteidigt, sondern musste in ein Ausschießen vom Elfmeterpunkt gehen. Denn Unentschieden wurden für die Talentliga nicht vorgesehen. Von dieser Idee halte ich nichts, aber wer fragt mich schon…
Die ersten beiden Schützinnen trafen, dann konnte der HSV zwei Schüsse nicht im Tor unterbringen. Am Ende ging das Ausschießen mit 1:4 an die Gäste. Der eigentlich ungeschlagene HSV verlor dieses Spiel nun doch mit 2:5 und landete auf Platz 3. Platz 1 ging damit an Leipzig, welches inzwischen die Regel verinnerlicht hatte und sich freute. Gratulation an Leipzig, das sich bei schwierigen Bedingungen durchkämpfte und die sich bietende Chance nutzte. Zudem hatte man in der Schlussphase einen Siegtreffer ja wirklich vor Augen.
Der HSV hätte mit besserer Chancenverwertung und mehr Schussglück im Ausschießen Platz 1 halten können. Heute sollte es nicht sein. Platz 2 ging an Wolfsburg, welches Union Berlin mit 4:2 bezwang – im Ausschießen – und den HSV überholte. Der ETV kam dank eines 4.2-Sieges (ohne Ausschießen) bei Viktoria Berlin punktgleich hinter dem HSV auf Platz vier.
Aber gut, der HSV wird sich dem entziehen und kommende Saison an der neu eingerichteten Regionalliga des NFV teilnehmen. Ein Segen, dass der Norddeutsche Fußballverband endlich mit einem Jahr Verspätung einen Bundesliga-Nachfolgewettbewerb schafft und einem die Talentliga in der aktuellen Form erspart.
Nicht mehr mit dabei sein werden Lähn und Arcq, die künftig, gemeinsam mit U15-Trainer Seher, die 2. Frauen (U20) in der Frauen-Regionalliga trainieren. Sie treten die Nachfolge von Kim Falter an, welche nicht mehr für den HSV tätig sein wird. Die U17 übernehmen Norina Bleick (zuvor U19 Eintracht Frankfurt) und Jannik Kovar (zuvor U17 ETV).
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