RegionalligaHSV II schafft den Aufstieg
Die zweiten Frauen des HSV haben am Sonntag den Aufstieg in die Regionalliga Nord geschafft. Gegen Niedersachsens Vizemeisterinnen aus Aurich gab es einen verdienten 4:0-Erfolg. Gespielt wurde auf dem Kunstrasenplatz von ATS Buntentor. Die Teams beäugten das Geläuf bei der Platzbesichtigung kritisch. Aus Richtung Aurich hörte ich ein „Boh, was ein Mist.“
Und in der Tat, der Kunstrasen machte dem viel gescholtenen Platz an der Feldarena Konkurrenz und ist auf dem Wege sich für Hockey zu qualifizieren. Aber beide Teams mussten gleichermaßen mit dem platt getretenen Rasen klarkommen. Ich finde, beide Teams machten ihre Sache diesbezüglich gut. Die Platzauswahl oblag der (übrigens anwesende) Staffelleitung der Regionalliga. Beiden Teams wurde auch abverlangt, bei 30 °C im (nicht vorhandenen) Schatten in der prallen Nachmittagssonne spielen zu müssen. Dafür konnte die Staffelleitung nun nicht sonderlich viel. Die zwei Trinkpausen waren hier das Minimum des Sinnvollen.
Der HSV musste auf Trainer Jordan verzichten. Zu Trainerin Fiebranz stießen vom Trainerteam der B-Bundesliga-Mädchen Bolz und Falter. Sie brachten auch Stürmerin Lako mit. Nachdem Meggers die bisherigen Aufstiegsspiele bestritten hatte, stand nun Blum zwischen den Pfosten. Bünning von den 1. Frauen war als Ersatz für die am Knie leichter verletzte Lesny in der Innenverteidigung und machte ihre Sache meiner Meinung nach gut.
Beide Mannschaften machten auf mich einen nervösen Eindruck. Das Team, das sich dennoch aufmachte, einen Spielaufbau zu entwickeln, war der HSV. Dieser hatte viel mehr Ballbesitz und spielte immer wieder in Richtung des gegnerischen Tors. Aurich musste mehr reagieren und konnte sein Spiel nur selten aufziehen.
Dem ersten Schuss von H. Diekhoff fehlte noch etwas die Wucht. Bei der nächsten Aktion brannte es lichterloh vor dem Aurich-Tor. Zentimeter vor der Torlinie konnte Aurich ein Tor durch Seidel verhindern. Schon in dieser Halbzeit hatte der HSV die Oberhand, der erste Treffer gelang nach 30 Minuten Henke. P. Diekhoff hatte den Ball hoch in den Strafraum gespielt, Naward rief, dass sie wegbleiben würde (aus Sorge um eine eigene Abseitsstellung) und Henke verarbeitete den Ball akrobatisch volley. Danach wirkte das Team gelöster und noch mehr gelang. Die Fehlerquote sank weiter.
Wichtig für den HSV war, dass erneut Henke kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0 erhöhen konnte. Der Halbzeitstand. Zum 2. Durchgang nahm Aurich den ersten von vier Wechseln vor. Der HSV wartete damit bis zur 60. Minute.
Dann kam Lako kam für Henke und Mavrak für Koskeridou. Zuvor hatte Henke noch ihren dritten Treffer beigesteuert. In der 49. Minute brachte sie dem HSV das 3:0 ein und fügte Aurich einen weiteren Dämpfer zu.
Gerade sechs Minuten auf dem Platz traf Lako zum 4:0-Endstand. Seidel hatte zuvor mit ihrem Schuss keinen Erfolg gehabt, mit dem zweiten auch nicht, dann spielte sie, anstatt nochmals auf das Tor zu schießen, einen überlegten Querpass auf die zentral vor dem Tor stehende Lako, die den Deckel auf dieses Spiel drauf machte.
Aurich konnte keine relevanten Torchancen mehr herausspielen. Die wenigen Fernschüsse fischte Blum sicher weg.
Die zwei Gelben Karten für Aurich in den letzten 10 Minuten waren dann auch nicht wirklich wild, aber richtig. Schiedsrichterin Tucholski machte für mich ihre Sache sehr ordentlich. Einzig im 1. Durchgang hätte ich mir eine oder zwei Gelbe Karten gewünscht.
Gegen Ende plätscherte das Spiel etwas dahin, was angesichts der Bedingungen und der klaren HSV-Führung sehr verständlich war. Beim HSV war der Jubel nach dem Abpfiff dann riesengroß. „Nie mehr Oberliga“ war zu hören. Die Mannschaft traf sich noch kurz zu einem Kreis, Bolz und der zuschauende Hrubesch richtigen erste Worte an das Team und dann wurde gefeiert. Für einige Spielerinnen des HSV war dieses das letzte Spiel beim HSV, zumindest für die nahe Zukunft. Entsprechend wurde es auch emotional.
Der Aufstieg der 2. Frauen des HSV hat Nebenwirkungen. Der SC Sternschanze darf nun in die Oberliga nachrücken, da der HSV seinen Platz frei macht. Dadurch macht Sternschanze seinerseits in der Landesliga einen Platz frei. Im Zusammenspiel mit der Nichtmeldung des FC Bergedorf 85, dessen Frauenteam sich sogar auflösen wird, führt dieses dazu, dass alle drei Relegationsteilnehmerinnen künftig in der Landesliga spielen dürfen. Das betrifft TuRa Harksheide (das dieses nach dem 1:1 gegen HSV III aus eigener Kraft sportlich schaffte), sowie der HSV III und der FC Union Tornesch II, die zwar Platz 1 der Relegation verpassten, aber vom Geschehen in oberen Regionen profitieren.
Der Aufstieg der 1. Frauen des HSV in die Regionalliga bedeutet für die 2. und 3. Frauen des HSV aber auch, dass sie kein Startrecht im LOTTO-Pokal haben werden. Der HSV wird also im LOTTO-Pokal der Frauen nicht vertreten sein. Einzig die 1. Frauen dürfen im DFB-Pokal ran.
Während sich die 1. Frauen des HSV nun in der zweiten Liga beweisen wollen, sind die Regionalligateams den HSV keinesfalls los. Statt mit den 1. Frauen müssen sich diese künftig mit den 2. Frauen des HSV herumschlagen. Hamburg ist somit mit dem FC St. Pauli und dem HSV II vertreten. Wenig, nachdem vor kurzer Zeit noch vier Teams des HFV dabei gewesen waren.
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