2. BundesligaKein erster Test für den HSV
Die 1. Frauen des HSV, die ich künftig auch mal als Bundesligateam bezeichnen werde, sollten am Sonntag nach etwas mehr als einer Trainingswoche ihr erstes Testspiel absolvieren. Doch Gegner Hannover 96 hat den Bogen noch immer nicht raus, wie man die A7 verzögerungsfrei bewältigt. Was in den letzten Spielzeiten in verspäteten Anpfiffen mündete, sorgte heute für eine Spielabsage. Der HSV aus Hannover stand im Stau und kehrte um. Die Hamburgerinnen warteten mit ihren Zuschauerinnen und dem Gespann bei regnerischem Wetter, um sich dann für ein internes Spiel zu entscheiden. Und so bekamen die Zuschauer 2x 25 Minuten HSV 1 gegen HSV 1 zu sehen. Dazu gleich mehr.
In den Tagen zuvor machte der Verein die noch nicht publizierten Neuzugänge öffentlich. Sieben sind es geworden, was dazu passt, dass sieben Spielerinnen dem Kader nicht mehr angehören. Einige dieser Namen hat der HSV bisher nicht angesprochen. Alle Stammkräfte sind weiterhin dabei, soviel sie verraten. Meiner Zählung nach bleibt die Kaderliste mit 28 Spielerinnen gleichlang. Hinzu kommen mit Merz und Sierra zwei Spielerinnen, die noch U17 spielen dürften. Merz ist derzeit verletzt, Sierra mischt dagegen voll im Training des Bundesligisten mit.
Neu im Kader des Bundesligisten stehen Lotte Raab (U17-Bundesliga ETV), Melina Krüger (Magdeburger FFC), Sophie Profé (1. FC Köln), Annaleen Böhler (FC Bayern München II), Amelie Woelki (1. FFC Turbine Potsdam II), Pauline Machtens (Syracuse University, davor Bayer 04 Leverkusen) und Jana Braun (SC Sand). Profé und Böhler hatten schon mal in der U17 das HSV-Trikot an.
Auch zum Trainerstab hat der HSV weitere Namen veröffentlicht. Nach der Beurlaubung von Lewe Timm hatte man Marwin Bolz als neuen Trainer präsentiert. Bei Thomas Nörenberg ist vielen Berichterstattern entgangen, dass der HSV in seiner Meldung tunlichst vermied von “Co-Trainer” zu sprechen. Und zwar bewusst, denn er ist nicht der Co-Trainer von Bolz, sondern er unterstützt das Trainerteam. Co-Trainer ist Bilal Afrane. Neuer Torwarttrainer und damit Nachfolger von Tobias Braun ist Marc Kassler. Unerwähnt blieb, was sich in der Praxis auf dem Trainingsplatz offenbart. Horst Hrubesch mischte bei den bisherigen Einheiten in unterschiedlichen Rollen aktiv mit. Mal beschäftigt er die Torhüterinnen, mal gab es im Anschluss an die Einheit ein individuelles Schusstraining für Carla Morich. Der Mann ist immer noch mit großer Leidenschaft dabei und nimmt sich immer wieder Spielerinnen wie Baum oder Morich zur Seite, um ihnen Tipps zu geben, wie sie sich weiter verbessern können. Mit Bolz, Afrane, Nörenberg, Kassler und zumindest derzeit Hrubesch kümmern sich in unterschiedlichen Nuancen also gleich fünf teils sehr erfahrene Trainer um die Spielerinnen.
Was das für die Ergebnisse bringen wird, muss man abwarten. Aufgrund der durch die bis weit in den Juni verlängerten Vorsaison, bleibt der Mannschaft nur ganz wenig Zeit, die Neuzugänge zu integrieren, sich an die neuen Mitglieder im Trainerteam zu gewöhnen und auf die Herausforderung 2. Bundesliga vorzubereiten. Helfen kann, dass gleich mehrere Spielerinnen künftig in einer durchaus größeren gemeinsamen WG wohnen werden. Ab morgen steht in Dänemark ein längeres Trainingslager an, welches das Team sicher noch näher zusammenbringen wird. Aufgrund der Terminenge sind aktuell auch nur drei Testspiele im Kalender. So auch das heutige.
Doch zurück zum improvisierten Nachmittag. Team hellblau wurde von Bilal Afrane und Thomas Nörenberg betreut, Team Leibchen von Marwin Bolz. Ich kam erst nach den ersten 25 Minuten vom Spiel der 3. Frauen des HSV hinzu (Bericht folgt) und kann über die erste Halbzeit nur berichten, dass die Tore von Pauline Machtens und Nina Brüggemann für einen Zwischenstand von 1:1 sorgten. Im zweiten Durchgang traf Melina Krüger für Team hellblau zum 2:1-Siegtreffer. Die Spielerinnen verteilten sich wie folgt:
Team hellblau: Naward, Dönges, Deyß, Profé, Braun, Machtens, Stoldt, Hirche, Krüger, Baum, Marquardt
Team Leibchen: Thomas, Stöckmann, Fischer, Brüggemann, Lahr, Woelki, Clausen, Bünning, Günther, Mühlhaus, Sierra
Torhüterin Merz, sowie Raab, Böhler, Schulz, Albrecht, Karowski, Schittek und Morich wirkten nicht mit. Sie waren aber teilweise beim ums Volksparkstation stattfindenden Volksparkfest mit dabei, bei dem die Spielerinnen auch Autogramme gaben und auf der Bühne vorgestellt wurden.
Am kommenden Sonntag will Eintracht Braunschweig nach Norderstedt kommen. Möge dieses Team, welches als Aufsteiger in die Regionalliga Nord tatsächlich erstmals anreist, mehr Geschick beweisen.
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