RegionalligaFix was los auf der Feldarena – Teil 1
Am Sonntag bekamen die Zuschauer:innen bei den Spielen der Regionalliga und Oberliga an der Feldstraße viel geboten. Los ging es um 13:06 Uhr mit Partie des FC St. Pauli gegen die U20 des SV Meppen, alias 2. Frauen. Die Gastgeberinnen wollten es nach dem 0:6 in Hannover besser machen, Meppen hatte zum Auftakt ein 1:1 gegen Holstein Kiel erzielt.
Das frühe 1:0 gelang Emma Frings nach nur 4 Minuten. Gerade in der 1. Halbzeit hatte der FC St. Pauli die Partie recht gut im Griff. Offensivaktionen der Gäste blieben selten und lange ungefährlich. Das Heimteam hatte dagegen seinerseits im Abstand von mehreren Minuten eigene Torgelegenheiten zum 2. Treffer. Doch Versuche von Lina Jubel, Vanessa Zawada oder Annie Kingman blieben ohne zählbaren Erfolg. Meppen konnte sich in der Schlussphase der Halbzeit etwas befreien und hatte noch mal zwei Abschlüsse. In der Nachspielzeit der Halbzeit gelang es dann Chiara Kösters tatsächlich, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Kurz danach ertönte der Halbzeitpfiff. Entsprechend bedröppelt gingen die Kiezkickerinnen in die Kabine. Da schien mehr drin gewesen zu sein.
Das Heim-Team startete dann mit Volldampf in den zweiten Durchgang. Der erste Angriff, über links vorgetragen, mündete in der Flanke auf und im erfolgreichen Abschluss von Neuzugang Marie Born in der 46. Minute. Zu schnell für meine Kamera. Eine ähnliche Szene sorgte für das 3:1. Erneut kam die Flanke von links, Jubel verpasste noch, doch Julia Hechtenberg drückte den Ball dann erfolgreich mit Wucht ins Tor (53.). In der Summe des bis dahin Gesehenen empfand ich das Ergebnis so ok.
Doch dann wendete sich das Spiel. Der FC St. Pauli verlor den Zugriff auf das Geschehen. Gerade in der Defensive taten sich bis dahin nicht gesehene Lücken auf. Und Meppen wusste mit schnellen und schnörkellos vorgetragenen Angriffen zu gefallen. Das ging mehrfach Ruck Zuck und schon standen die Meppenerinnen bedenklich frei vor Torhüterin Friederike Ihle, die zunächst ein Gegentor verhindern konnte. Aber nicht dauerhaft. Meppen kam jedenfalls durch Lina Walbaum (62.), Nina Kossen (70.) und Finja Sasse (72.) innerhalb von rund zehn Minuten zu drei Toren. Plötzlich führten also die Gäste.
Beim FC St. Pauli kamen mit Irem Üstün und Ann-Sophie Greifenberg frische Offensivkräfte. Doch den Ausgleich erzielte Startelfspielerin Julia Hechtenberg. Sie zog aus gut 20 Metern ab und schoss hoch ein. Ein beachtlicher Treffer nach 79 Minuten. In der Schlussphase hatten beide Teams noch Gelegenheit für das eigene Siegtor. Es fiel nicht mehr.
Meppen konnte sich nach einem 1:3-Rückstand noch einen Punkt sichern, der FC St. Pauli hat trotz bedenklicher 10 Minuten mit drei Gegentoren den ersten Saisonpunkt ergattern können. Das war zumindest ein kleiner Trost darüber, dass ein 3:1-Vorsprung nicht zu einem Sieg gereicht hat. Neutrale Zaungäste durften sich über eine unterhaltsame 8-Tore-Partie bei sommerlichen Bedingungen freuen. Bleibt mir zu hoffen, dass die Zuschauerin, welche den Ball aus unter 2 Metern voll an den Kopf bekam und von den Physioteams beider Mannschaften betreut wurde, glimpflich davongekommen ist.
Der FC St. Pauli spielt nun bei Holstein Kiel (0:2 gegen den HSV), Meppen empfängt den Osnabrücker SC (1:2 gegen Hannover).