Nach der torreichen Partie in der Regionalliga ging es keine halbe Stunde später mit einem ereignisreichen Spiel in der Oberliga weiter. Die 2. Frauen des FC St. Pauli trafen auf den FC Bergedorf 85.

Nicht alle dieser Ereignisse fanden auf dem Spielfeld statt und ich war in Teilen abgelenkt. Die Ablenkungen bestanden darin, dass die Ersatzbank des FC St. Pauli auf eine sich auffällig verhaltende Person auf dem Nachbargelände, also dem Heiligengeistfeld, aufmerksam wurde. Da auch Kinder in der Nähe waren, wurde vorsorglich die Polizei alarmiert. Mehrere Ersatzspielerinnen und Zuschauer machten sich auf den Weg, um die Situation aufzuklären und notfalls einzuschreiten. 

Als die Polizei und ein Rettungswagen vor Ort waren und die Gruppe nach und nach zurückkehrte, stand plötzlich ein keine 6 Meter neben mir befindlicher Papierkorb in Flammen. Schnell wurden alle greifbaren alkoholfreien Getränke, auch meines, zum Löscheinsatz herangezogen. Kurz darauf waren auch die Eimer, die noch bei der vorangegangenen Regionalligapartie als Erfrischungsoption gedient hatten, zur Hand und wurden am neben mir befindlichen Wasserhahn befüllt. Die Flammen waren besiegt. Alle Beteiligten haben sich vorbildlich und reaktionsschnell gezeigt. 

Und dann gab es einen weiteren Pechvogel des Tages. Keine 4 Meter neben mir wurde eine nicht einsatzfähige Spielerin eines der beiden Vereine beim Trinken von einer Wespe in die Zunge gestochen. Auch hier wurden Maßnahmen eingeleitet und meiner bisherigen Kenntnis nach blieb es bei einer sehr schmerzlichen und absolut entbehrlichen Erfahrung. 

Dass im Verlauf der 2. Halbzeit dann auch noch mein Liveticker durch eine unerwünschte systemseitige Abmeldung sabotiert wurde und ich die Daten daraufhin verlor, war dann schon in der Rubrik ärgerliche Kleinigkeit angesiedelt. Diese führt aber dazu, dass ich mich bei der Schilderung auf meine Erinnerungen verlassen muss und nicht auf eigene Notizen zurückgreifen kann. Der fehlerbehaftete offizielle Spielbericht erleichtert es nicht. Na, ich probiere es mal:

Zunächst sah ich einige positive Personalien. Beim FC Bergedorf 85 waren nicht nur mehrere zuletzt fehlende und gegen den HSV schmerzlich vermisste Spielerinnen zurück im Kader, darunter auch Kapitänin Burcin Boran, sondern auch die letzte Woche gegen den HSV nach einem Kopftreffer ausgewechselte Lena Runter konnte uneingeschränkt mitwirken. Beim FC St. Pauli erblickte ich nach einer Ewigkeit für mich erstmals die Langzeitverletzte Paula Bodenstedt in der Startelf. Sie gehört dem Kader der Regionalligamannschaft an, holt sich aber nun die nötige Spielpraxis und Wettkampfhärte. Eine knappe Stunde war sie im Spiel, ehe Christina Staats übernahm.

Ferner gab es sieben Tore. Los ging es nach rund einer Viertelstunde mit dem 1:0 durch St. Paulis Nafija Redzepi. Zwei Tore von Lysianne Poleska, darunter ein Kunstschuss nahe der Seitenlinie, schraubten das Ergebnis auf 3:0 für die Gastgeberinnen. Mit einem platzierten Flachschuss konnte Lara Kunitz für Bergedorf auf 3:1 verkürzen. Da war erst knapp eine halbe Stunde gespielt. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zur Halbzeit.

Der FC Bergedorf 85 konnte dann das 3:2 durch Laura Özel erzielen. Nach einem energischen Angriff über rechts, wurde Mia Jonsson durch Juliane Grimm, welche das Laufduell gegen Elma Tanudjaja gewann, als Vollstreckerin gefunden. Jonsson traf zum 4:2 für den FC St. Pauli. Doch schon kurz darauf konnte auch Bergedorf wieder jubeln. Torhüterin Sosann El-Rawni hatte gegen Laura Özel einen Strafstoß verursacht. Leonie Heidmann schoss den Strafstoß zwar an den rechten Torpfosten, den zurückprallenden Ball drosch dann Boran zum 4:3 ins Netz.

Beide Teams suchten den nächsten eigenen Treffer, insbesondere Bergedorf den zum Ausgleich, doch es blieb bei diesem 4:3-Erfolg des FC St. Pauli 2. Der Aufsteiger hat damit beide Auftaktspiele gewonnen und liegt nach Punkten derzeit gleichauf mit Walddörfer, HSV 2, Victoria und Tornesch. Bergedorf wartet noch auf den ersten Punkt, wie ebenfalls Eilbek, Wellingsbüttel, GW Eimsbüttel und Bramfeld.

Der FC St. Pauli 2. gastiert nun bei Grün-Weiß Eimsbüttel (1:4 gegen den HSV 2.), während Bergedorf 85 den SC Egenbüttel (1:0 gegen Eilbek) empfängt.