OberligaErster Sieg für Eilbek
Der SC Eilbek hat nach den Niederlagen gegen den FC St. Pauli II. (3:5) und den SC Egenbüttel (0:1) im dritten Anlauf die ersten Punkte in der noch jungen Oberligasaison ergattern können. Die Partie gegen den aus der Regionalliga Nord abgestiegenen TSC Wellingsbüttel konnte am Sonntagmittag mit 4:1 gewonnen werden.
Eilbek musste auf eine größere Anzahl Spielerinnen verzichten, die im Urlaub sind oder auch verletzt passen mussten. Zu ihnen gehörten Anika Michel und Judith Kahl, die ich am Spielfeldrand ausmachte. Im Kader standen daher auch Spielerinnen der 2. Frauen. Trainer Christian Kroll war ebenfalls nicht vor Ort, sodass Trainer Andy Schmidt die Aufgaben an der Seitenlinie komplett übernahm. Beim TSC konnte ich Trainer Jakob Neitzel nicht erblicken, wohl aber Betreuerin Leonie Helm, die sich um das Team kümmerte. Die Gäste agierten wie zuletzt mit der jahrelangen Torhüterin Jennifer Köhnsen als Feldspielerin, genauer als Innenverteidigerin und Kapitänin. Im Kasten stand wie zuletzt auch Kriska Lüben. Birthe Bröcker machte ihre zweite Partie (und ihr erstes Tor) als Birthe Seydlitz.
Der erste Treffer dieser Partie war umstritten. Vanessa Michalski, die nach langer Verletzungspause endlich ihr Startelfdebüt gab, schoss nach sieben Minuten auf das TSC-Tor. Lüben wehrte ab, Michalski setzte nach, Lüben wehrte erneut ab, Michalski versuchte es ein drittes Mal, trat dabei aber der am Boden liegenden Lüben auf die rechte Hand. Während Lüben dadurch nicht weiter eingreifen konnte, schoss Yara Jbara den vor ihre Füße gefallenen Ball ins leere Tor ein. Lüben hatte sichtbar Schmerzen und wurde behandelt. Der TSC protestierte, doch der Treffer wurde gegeben. Was mir imponierte war, dass der TSC, obwohl meiner Ansicht nach im Recht, aus dieser Situation kein großes Drama macht und die (Fehl-) Entscheidung akzeptierte. Es gab kein großes Gemecker oder andere Aufregung. Man nahm sich augenscheinlich vor, sich davon nicht unterkriegen zu lassen und die Energie auf das kommende Spielgeschehen zu lenken.
Michalski entschuldigte sich übrigens direkt nach der Aktion und erneut beim Halbzeitpfiff bei Lüben. In einer weiteren Behandlungsunterbrechung verarztete sich Lüben, selbst vom Fach, eigenhändig und spielte die Partie durch, wenn auch sichtlich eingeschränkt. Ob ein Wechsel im Tor diskutiert wurde, weiß ich nicht. Mich hätte es nicht überrascht, wenn Lüben die Aufgabe an eine Mitspielerin übergeben hätte.
Der SC Eilbek hatte im 1. Durchgang mehr vom Spiel und insbesondere die besseren Torgelegenheiten. Bei den von Ranya Jbara gut getretenen Ecken brannte es mehrfach im Strafraum der Gäste. Farina Leiendecker bei einigen guten Aktionen hatte zunächst kein Glück im Abschluss. Einen harten Schuss von Emma Burdorf-Sick wehrte Lüben ab. Ein weiterer akrobatischer Versuch von Leiendecker ging nur einen knappen Meter links am leeren Tor vorbei. Lüben hatte dieses bei einer vorherigen Abwehraktion verlassen müssen. Der folgende Treffer zum 2:0 erschien mir folgerichtig. Von rechts hatte Natalie Zadach auf die links heranstürmende Leiendecker gepasst. Köhnsen versuche die Flanke noch abzufangen, erreichte das hohe Zuspiel aber nicht. Leiendecker stand nun frei und schoss so platziert ein, dass Lüben erst gar keine Abwehrversuche mehr unternahm. Diesen Ball zu erreichen, war aussichtslos. Nach 35 Minuten stand es 2:0.
Das 3:0 durch Zadach nach 41 Minuten fand keine Anerkennung. Sie soll im Abseits gestanden haben. In der aufgrund der Behandlungspausen bei Lüben, Ernst und Schmedes (formal: es gab eine Unterbrechung, aber keine Behandlung) üppigen Nachspielzeit, traf Burdorf-Sick den rechten Innenpfosten. Der Ball flog dann parallel zur Torlinie, überschritt diese jedoch nicht. In der letzten Aktion zielte Leiendecker nur knapp links am Tor vorbei.
Der TSC zeigte keine gute Leistung. Hinten brannte es immer wieder und es hätte mehr als diese zwei Gegentore geben können. Offensiv blieb man in diesem Durchgang blass.
Die Gastgeberinnen begannen den zweiten Durchgang druckvoll. Zadach verpasste noch den dritten Treffer, doch ein Fernschuss von Burdorf-Sick nach 51 Minuten fand den Weg ins Tor. Nach einem Versuch von Ranya Jbara konnte nach 58 Minuten erneut Leiendecker ein Tor bejubeln. Nach einer knappen Stunde stand es 4:0 für den SC Eilbek. Beide Teams wechselten nun mehrfach und Eilbek verlor etwas den Zugriff auf die Partie.
In den letzten 20 Minuten konnte sich der TSC offensiv verbessert zeigen. Torhüterin Carolin Strobel war nun mehr als zuvor am Ball. Nach 75 Minuten gelang es Seydlitz dann eine der Chancen des TSC verwerten und einen von der rechten Seite geschlagenen Eckstoß einköpfen. Während Wellingsbüttel versuchte zulegen, kam Eilbek zu weiteren Torchancen durch Zadach, Lämke oder Leiendecker. Gerade ihr Versuch nach 80 Minuten ging nur ganz knapp am Tor vorbei.
Mit der letzten Einwechslung des SC nach 83 Minuten feierte dann auch Celine Dabelstein ihr kleines Comeback. Nach einer OP an der Hand musste sie einige Wochen aussetzen, bekam nun aber wieder Spielzeit. Die letzte berichtenswerte Aktion war dann ein Abseitstor der Gäste. Das Abseits war früh angezeigt worden, blieb aber unbeachtet. Das Spiel lief zunächst weiter und der Torschuss wurde dann auch nicht großartig diskutiert. Es blieb beim verdienten 4:1-Sieg des SC Eilbek. Der TSC Wellingsbüttel konnte auch im dritten Spiel nicht punkten, hat dank Seydlitz aber wenigstens das erste Saisontor erzielten können. Ein sicher nur schwacher Trost, dass zumindest diese Null aus der Statistik heraus ist.
Der TSC Wellingsbüttel trifft am 18.9. auf den FC Bergedorf 85 (0:1 gegen Egenbüttel). In dieser Partie ist garantiert, dass zumindest eines der Teams seine Serie der punktlosen Spiele beenden wird. Der SC Eilbek reist zum Schlusslicht und Aufsteiger Bramfelder SV, der nach dem 0:4 in Tornesch auch noch auf den ersten Punkt wartet.