LOTTO-PokalTornesch siegt im Pokal-Halbfinale gegen den HSV
Der FC Union Tornesch hat sich am Mittwochabend im heimischen Torneum gegen die 2. Frauen des HSV nach Elfmeterschießen durchgesetzt und den Einzug in das Pokalfinale geschafft. Dort wird das Regionalligateam des FC St. Pauli der Gegner sein, welches die eigenen 2. Frauen nach Rückstand mit 7:1 besiegt hat. Gespielt wird am Pfingstmontag um 16 Uhr im Stadion Hoheluft.
Zunächst sah es für Tornesch gar nicht gut aus. Der HSV führte zur Halbzeit verdient mit 0:1 (Winter). Der Rückstand hätte angesichts der Torchancen des HSV auch deutlicher ausfallen können. Dieses schienen die Gäste dann zu Beginn der 2. Halbzeit nachzuholen, als in kurzer Folge Diekhoff und erneut Winter zum 0:3 trafen.
Doch die HSV-Defensive wirkte in der Folge ungewohnt hektisch und unsortiert. Dem HSV gelang es nicht, Ruhe in die Partie zu bekommen. Tornesch kämpfte unermüdlich und schaffte vier Minuten vor Abpfiff den Ausgleich (1:3 Kutsche, 2:3 Jantschenko, 3:3 Wachter). Wenig hilfreich für die Gäste war, dass die weiterhin guten eigenen Chancen nicht genutzt werden konnten. Und so wurde Tornesch für die Leistung belohnt und konnte das Pokal-Aus nach 90 Minuten verhindern.
Im Elfmeterschießen waren beide Team dann ausgesprochen treffsicher. Der HSV legte ein Tor vor, Tornesch glich aus. Es dauerte eine ganze Weile, ehe dem HSV dann doch dieser eine Fehlschuss unterlief, sodass der nachfolgende Treffer von Tornesch die Gastgeberinnen ins Pokalfinale brachte.
Die Zuschauerinnen sahen eine torreiche und abwechslungsreiche Partie, in der beide Teams mit sehr unterschiedlichen Mitteln den Erfolg suchten. Am Ende war es Union, das feiern konnte.
Damit könnte die Sache erledigt sein. Aber mich persönlich hat der Auftritt des Gespanns geärgert, insbesondere der von Schiedsrichter Ronke. Er schaffte es in einem Spiel, in dem die Spielerinnen beider Teams ausgesprochen sportlich und fair miteinander umgingen und es auch zwischen den Trainerbänken keinerlei Dispute gab, eine vollkommen unnötige Unruhe hineinzubringen.
Das ganze Spiel hindurch musste man immer wieder abwarten, ob die erste auch die gültige Entscheidung sein würde. Wiederholt nahm er Einwurfentscheidungen zurück und sprach dem anderen Team den Ball zu. Oftmals auf Hinweis eines Assistenten. Andererseits wurden dessen Entscheidungen auch mal überstimmt und es gab anstelle eines Eckstoßes doch Abstoß.
Meiner Einschätzung nach waren sehr viele Fehlentscheidungen dabei. In den ersten 70 Minuten zumeist zum Vorteil des FC Union Tornesch, in der Schlussphase auch mal zugunsten des HSV. Völlig unverhältnismäßig war aus meiner Sicht der Umgang mit Gelben Karten und Gelb-Roten Karten. Man könnte auf eine üble Auseinandersetzung tippen, wenn man betrachtet, dass der HSV 4 Gelbe und 2 Gelb-Rote Karten kassierte (Tornesch übrigens keine). Dem war aber nicht so. Die Anhänger des FC Union Tornesch hinter mir fragten sich immer wieder irritiert und belustigt, was schon wieder zu der betreffenden Karte geführt habe. Ich hatte in der Regel keine plausible Antwort parat und schwieg.
Als HSV-Trainer Jordan seitens des Schiedsrichters dann sogar mit Spielabbruch gedroht wurde, war die Absurdität offensichtlich und jedes Maß verloren gegangen. Wer den Ablauf des Elfmeterschießens bei Fussball.de nachvollziehen möchte, sollte sich nicht auf die Eintragungen von Schiedsrichter Ronke im Spielbericht verlassen. Mit dem tatsächlichen Ablauf haben diese gar nichts zu tun. Wäre das doch nur die einzige Fehlleistung geblieben.
Damit dieser Text nicht so betrüblich endet, äußere ich noch mal meine Anerkennung für die Moral des Heimteams, das sich auch nach dem 0:3-Rückstand nicht aufgegeben und so ins Endspiel gekämpft hat. Für den HSV gab es im Hinblick auf das Personal Positives. Abwehrspielerin Schwerdtfeger feierte nach sehr langer Verletzung ihr Comeback.