B-BundesligaDer ETV punktet erneut
Die 1. B-Mädchen des ETV haben bei ihrem ersten Heimspiel der Vereinsgeschichte in der Bundesliga der B-Juniorinnen einen Punkt und damit, nach dem 1:0 beim HSV, den 4. Saisonpunkt nach zwei Spielen ergattert. Die Partie gegen F. C. Hertha 03 Zehlendorf endete 1:1-Unentschieden. Der ETV hatte sich personell zum HSV-Spiel kleinere Änderungen einfallen lassen. Jette Baumeister und Rike Baumeister standen in der Startformation, Kiana Göldner und Kaja Kienitz dagegen nicht. Die Kapitänsbinde ging von Ada Geier auf Sarah Damm über.
Der ETV kam ordentlich in die Partie und hatte durch Tara Hein einen ersten Torschuss, dem allerdings noch etwas die Wucht fehlte. Ein späterer Versuch war dagegen überdosiert und ging deutlich über das Tor. Es waren lange die beiden einzigen Torabschlüsse des ETV. Die Hertha kam nach leichten Anlaufschwierigkeiten besser in die Partie und konnte ordentliche Angriffe vorweisen. Initiiert wurden diese oft über die beiden Flügelspielerinnen Elfie Wellhausen und Mara Bähr. Beide machten auf mich einen guten Eindruck. Ihre Mitspielerinnen konnten die Vorlagen aber nicht immer verarbeiten und Geier räumte mit ihren Abwehrkolleginnen einiges ab. ETV-Keeperin Helena Sedelmaier wurde nicht ernsthaft gefordert und fischte einige Bälle sicher weg und kam einmal mustergültig aus ihrem Tor, um einzuschreiten.
Gerade als ich daran dachte, dass der ETV diese kleine Drangphase der Gäste nun schadlos überstanden hatte und die Partie verflachte, setzte sich Sibel Agirman auf der rechten Seite durch und schoss zur Führung für den ETV ein (23.). Da es nach längerer Zeit ohne Torschüsse die erste Aktion dieser Art für den ETV war, kam der Treffer etwas überraschend. Es war aber eine starke Aktion und für Agirman nach ihrem Tor gegen den HSV schon der zweite Treffer im zweiten Saisonspiel.
Die Hertha benötigte nun einige Minuten, um sich zu sammeln, und es passierte vor beiden Toren kaum etwas. Dann aber drängte Hertha wieder auf das ETV-Tor. Sedelmaier musste jetzt mehrfach eingreifen. Die Flanken von Außen wurden präziser und schließlich war es ein von Bähr getretener Eckstoß, den Elfie Wellhausen nach 39 Minuten einköpfte. Dieser Treffer zeichnete sich schon eher ab als das vorherige Führungstor des ETV. In der Summe ging der Halbzeitstand von 1:1 in Ordnung.
Im zweiten Durchgang gab es ein Auf und Ab. Mal hatte der ETV Vorteile, mal die Gäste. Ein Tor gelang keiner der Mannschaften. Für mich war die Hertha mehrmals dichter am zweiten Treffer als der ETV, aber auch dieser hätte einen weiteren Treffer erzielen können. Die Zahl und Güte der Torchancen sprach aber für die Gäste. In zwei Szenen dürfte dem ETV kurz ein Stein vom Herzen gefallen sein, da der Ball nur knapp am Tor vorbeiging. Z. B. beim Kopfball von Lotte Reimbold, die nach einem Freistoß durch Wellhausen nur knapp über das Tor zielte, oder bei einem Pfostentreffer in der Schlussminute.
Ganz knapp wurde es kurz vor Ende. Der Ball lag im ETV-Tor, Hertha jubelte. Doch Assistentin Thao-Vy Nguyen hatte die Fahne oben. Ich vermute wegen einer Abseitsstellung. Nguyen besprach sich mit Schiedsrichterin Lis Pirotton, welche das Tor von Nelly Palmer zurücknahm. Sie bat beide Spielführerinnen zu sich und erklärte eine gute Minute ihre Entscheidung. Weil ich 80 Meter entfernt war, kann ich über den Inhalt nichts Sinnvolles sagen. Da es mit einem Freistoß für Hertha weiterging, vermute ich, dass Pirotten ein Foul von Mila Tränkman an Wellhausen gesehen hatte, Vorteil gab, welcher dann durch das Abseits keiner mehr war und dann auf Freistoß entschied. Das aber unter Vorbehalt. Fakt ist, der ETV konnte aufatmen und die Niederlage kurz vor Ende fand nicht statt. Nach Abpfiff gingen beide Trainer auf das Gespann zu und suchten (gesittet) das Gespräch.
Der ETV hat sich gut zur Wehr gesetzt, phasenweise sogar mehr vom Spiel gehabt und sich einen Punkt verdient. Die Hertha fand ich in einigen Aktionen überzeugender. Gerade die Spielweise von Bähr, die leicht angeschlagen ausgewechselt wurde, und Wellhausen hat mir gefallen. In der Schlussphase machten die Gäste mächtig Druck. Hier waren die Gäste dem Siegestor näher als der ETV. Beim ETV waren mehrere Abwehraktionen von Thyra Korkmaz gegen u. a. Bähr beachtlich. Sie agierte sehr leidenschaftlich und oftmals erfolgreich. Gerade im zweiten Teil der zweiten Halbzeit fand ich es imposant, wie Sarah Damm noch mal das Offensivspiel ihres ETV ankurbelte.
Mit zwei Siegen aus zwei Spielen stehen Aurich und Meppen in der Tabelle vorn. Hertha und der ETV folgen mit 4 Punkten. Unter den drei Teams mit drei Punkten befindet sich auch der HSV, der in Magdeburg mit 2:0 gewann. Mit zwei Niederlagen gestartet sind Bremen, Magdeburg und Union Berlin. Der ETV empfängt am 24.9. den punktlosen Magdeburger FFC und die Hertha bekommt schon am 18.9. Union Berlin als Gast (2:5 in Wolfsburg). Mein nächstes Spiel in dieser Liga wird wohl die Partie des HSV gegen den Osnabrücker SC am 24.9.