TestspielDer FC St. Pauli im Test gegen die U19 des HFV
Das Regionalligateam des FC St. Pauli nutzte leicht verspätet das spielfreie Wochenende, um am Mittwochabend ein Testspiel gegen die U19-Auswahl des HFV zu absolvieren. Gespielt wurde auf dem Rasenplatz neben dem Wolfgang-Meyer-Stadion. Die Anlage wurde (oder wird bald ?) in Sportpark Eimsbüttel umbenannt. Der FC St. Pauli musste mit 13 Spielerinnen auskommen, inklusiver der Unterstützung von den eigenen 2. Frauen (Juliane Grimm, Nelly Wilke). Lina Jubel wurde aufgrund muskulärer Probleme geschont, sah aber zu und saß neben Michelle Messer, die ebenfalls nicht mitspielte. Mit Emma Frings und Julia Hechtenberg fehlte viel Offensivpower. Kapitänin Carlotta Kuhnert griff erst nach 30 Minuten ein, wie ebenfalls Joline Floeter. Im Tor begann Lisa Kaisik, die ihre leichtere Verletzung auskuriert hat und die ersten 45 Minuten spielte. Dann übernahm Friederike Ihle. Tara Zimmermann ist zwar wieder im Training, war heute aber noch nicht dabei.
Mit dabei, aber nicht im Dress des FC St. Pauli, waren die HFV-Auswahlspielerinnen Janice Hauschild (FC St. Pauli 1.) und Mia Jonsson (FC St. Pauli 2.). Sie spielten in der Auswahl mit einem Mix aus Spielerinnen, die ich nicht alle kannte. Ausmachen konnte ich Vertreterinnen vom FC St. Pauli, vom ETV, vom FC Union Tornesch, sowie eine große Fraktion vom HSV (B-Mädchen, HSV 2., HSV 1.). Die Auswahl bereitet sich auf das Norddeutsche Turnier in Barsinghausen vor, welches Anfang Oktober stattfinden wird. Kurzfristig passen musste Midou Loubongo, die am Morgen des Spieltags einen schmerzlichen, aber glimpflichen Unfall hatte. Eingeplant für die Auswahl sah die Spielerin des FC St. Pauli nur zu, wie ebenfalls Lilly Krüger vom HSV.
Das Spiel hatte früh seinen ersten Höhepunkt. Jonsson konnte nach nur 6 Minuten den HFV in Führung bringen. Sie verwertete eine Hereingabe von Helena Gavrilovic (HSV 2.) und musste nur noch einschieben. Der FC St. Pauli hatte durch einen Schuss von Irem Üstün eine erste Gelegenheit. Marie Born und Ann-Sophie Greifenberg prüften später die HFV-Torhüterin Carolin Bluhm (HSV 2.), Jonsson schoss knapp rechts am Tor bei. Es ging einigermaßen hin und her.
Nach 20 Minuten setzte sich Helena Gavrilovic links gegen zwei Gegnerinnen durch und konnte den Ball an Kaisik vorbei einschießen. Das 2:0 nach 17 Minuten war gefallen. Nur fünf Minuten darauf gelang Jonsson ein sehr präziser Schuss in den rechten Torwinkel. Der HFV führte also nach 22 Minuten mit 3:0 schon etwas deutlich. Jonsson, die in der Oberliga in zwei Spielen schon drei Tore erzielte, zeigte auch in dieser Partie ihre Treffsicherheit. Die HFV-Talente machte vieles gut und hatte mehr Glück im Abschluss. St. Pauli war nämlich offensiv fleißig, nur fanden auch die besseren Abschlüsse einfach nicht den Weg ins Tor. Bluhm hatte dabei mehrfach ihre Hände im Spiel. Zudem leistete die HFV-Dreierkette mit Ada Geier (ETV B-Mädchen), Finnja Lesny (HSV 2.) und Katinka Siegesmund (HSV 2.) wirklich gute Arbeit.
Gespielt wurde 3x 30 Minuten. Beim HFV kam zum 2. Drittel Merle Hellwig ins Tor (HSV 1.), Kaisik blieb zunächst. Beide Teams wechselten diverse Feldspielerinnen, der Regionalligist also genau zwei. Nach einem guten Versuch von Arjela Lako (HSV B-Mädchen) kam der FC St. Pauli zu mehreren guten Abschlüssen. Doch auch Hellwig hielt ihren Kasten blitzsauber, sodass der FC St. Pauli zunächst seine Chancen nicht in Tore ummünzen konnte. Hinzu kam ein möglicher, aber nicht gegebener Strafstoß nach einer Aktion gegen Born. Kurz danach gab es dann doch einen Foulelfmeter. Alles Beteuern von Geier nur den Ball gespielt zu haben, half nichts, Schiedsrichterin Asil Gök blieb bei ihrer Entscheidung, dass zu viel Gegenspielerin Floeter getroffen wurde. Kingman verwandelte sicher. Zwar hatte Hellwig die richtige Ecke ausgeschaut, den Schuss konnte sie aber nicht mehr erreichen. So stand es dann 3:1 nach 55 Minuten.
Im Schlussdrittel, der FC St. Pauli spielte aufgrund der Dunkelheit nun in orangefarbenen Leibchen, zeigten die vielen Wechsel (personell und auf den Positionen) beim HFV Wirkung. Einiges geriet etwas durcheinander. Zudem presste der FC St. Pauli jetzt weiter vorn, sodass es frühe Balleroberungen gab. Erneut konnte St. Pauli die eigenen Chancen nicht nutzen. Größter Pechvogel im letzten Drittel war Greifenberg, die mit nur einem Schuss die Torlatte gleich zweifach traf. Der Ball ging von der Torlatte runter zur Torlinie, um dann wieder hoch zur Torlatte zu springen. Einzig die Torlinie hat der Ball dabei wohl nicht überschritten. Das sieht man auch nicht sonderlich oft. Aufgrund der Möglichkeiten wäre das zweite Tor für St. Pauli sicherlich okay gewesen, in der Summe passte es aber auch, dass der Sieg an die Auswahl ging. Schade fand ich, dass beim Regionalligisten einige interessante Kräfte gefehlt haben. Das Spiel wäre dann wohl noch spannender gewesen.
Mit zunehmender Spieldauer wurde es auf dem Platz arg dunkel, was die Qualität der Fotos beeinträchtigte.